Was ist ein Schamane?
Das schamanische Weltbild
Schamanen findet man auf der ganzen Welt, bei den Indianerstämmen des Amazonas und Nordamerikas, in Nepal, Peru usw., sogar in der Arktis. Inzwischen gibt es sie auch wieder in unseren Breitengraden.
Schamanen sind die Hüter beachtenswerter früherer Techniken, um Wohlergehen und Gesundheit für sich selbst und das Kollektiv zu erreichen.
Die schamanischen Methoden sind in der ganzen Welt unerwartet ähnlich, auch bei Völkern, deren Kulturen seit Zehntausenden von Jahren durch Meere und Kontinente voneinander getrennt sind. Die grundlegende Übereinstimmung aller schamanischen Methoden signalisiert, dass diese Menschen durch Versuch und Irrtum und die geistige Anbindung an das große Ganze zu denselben Schlüssen gekommen sind.
Der Kontakt mit der Anderswelt
Alle Schamanen beziehen sich auf diese eine Anderswelt, die nicht alltägliche Wirklichkeit. Sie reisen in ihr und beziehen ihr Wissen aus ihr. Die für die schamanische Reise angewendeten Techniken weichen voneinander ab. Manche benutzen hierfür die Rassel, andere trommeln, wieder andere nutzen die Kraft bewusstseinsverändernder Pflanzen. Doch alle zielen mit der von ihnen angewendeten Technik darauf ab, den eigenen Bewusstseinszustand zu verändern, um die Anderswelt betreten und bereisen zu können.
Diese Geistige Welt ist bevölkert von Krafttieren, spirituellen Lehrern, Feen, Naturgeistern, Ahnen und alten Seelen wie z. B. von aufgestiegenen Meistern.
Alles ist beseelt
Der Kernsatz, der uns beim Schamanismus begegnet und diese spirituelle Tradition ausmacht, lautet: Alles ist beseelt. Alles was uns umgibt, vom Gänseblümchen bis zum Mammutbaum, von der Ameise bis zum Pottwal, vom Kieselstein bis zum Bergmassiv, – alles, alles hat eine Seele. Alles Existierende ist lebendig und beseelt und fest eingewoben in das große Lebensrad.
Der Körper ist dein zuhause, er ist der Tempel deiner Seele. Mit dem Körper machen wir unsere Erfahrungen in der Welt, mit ihm essen und lieben wir.
Selbstverständlich spricht der Stein nicht unsere Sprache. Und der Baum in deinem Garten ist vielleicht schwer zu verstehen. Doch der Schamane reist auf Seelenebene und kann deshalb mit allem kommunizieren. Er versteht die „Sprache“ der Tiere und Botschaften der Bäume und Pflanzen.
Mit allem verbunden
Der Schamane fühlt sich daher mit allem verwandt. Um ihn herum gibt es keine toten Gegenstände, sondern Seelen, mit denen er kommunizieren kann. Und so ist der Schamane auch nie einsam, denn seine Familie ist überall. Die Geistige Welt hält für ihn einen mindestens ebenso großen Reichtum bereit wie unsere alltägliche Wirklichkeit.
Ein weiteres Wesensmerkmal des schamanischen Weltbildes ist, dass bei jedem Problem, jeder Unpässlichkeit (so nennen Schamanen Krankheiten), die ein Mensch haben kann, von einem seelischen Hintergrund ausgegangen wird.
Blockaden auf Seelenebene / der Seelenplan
Unfälle, schockierende Ereignisse, emotionale Verletzungen in der Kindheit, der Tod eines Nahestehenden – all dies kann innere Blockaden hervorrufen, die unsere Lebensenergie stauen bzw. nur noch spärlich fließen lassen.
Unseren Seelenplan schließen wir vor unserer Geburt selbst ab. Wir entscheiden uns, in dieser Inkarnation bestimmte Erfahrungen zu machen oder spezielle Talente auszuleben.
Ab dem Zeitpunkt unserer Geburt erinnern wir uns nicht mehr an unseren Seelenplan. Wird jedoch am Seelenplan unbewusst vorbei gelebt, z. B. weil die Eltern uns untersagen, einen musischen Beruf zu ergreifen, kann es zu einer schmerzhaften Korrektur und damit zu körperlichen Unpässlichkeiten führen.
Die Seele benutzt sozusagen den Körper als Sprachrohr.
In diesen Fällen kann ein Schamane eingreifen, da er nicht auf der körperlichen Ebene agiert, sondern direkt auf Seelenebene. Er reist in die Anderswelt, um die seelische Ursache zu erforschen und die für die Heilung notwendigen Informationen zu erhalten. Die schamanische Heilbehandlung beginnt bei der Seele, gefolgt vom Geist und dem Körper.
Was macht einen Schamanen aus?
Schamanen sind Botschafter der Geistigen Welt, Ratgeber und Berater; sie sind Heilkundige, Kräuterfrauen und Kräutermänner, Seher, Steinkundige und vieles mehr. Sie beherrschen die Kunst, mit ihren Werken heilen zu können. Ihre Werke tragen die Kraft des „Großen Geistes“ in sich.
Werkzeuge der Schamanen
Die traditionellen Werkzeuge der Schamanen sind hauptsächlich Trommeln und Rasseln, aber auch Federn, Heilsteine, Kräuter usw. Und oft dient auch ein „einfacher“ Stein vom Wegesrand als das geniale Werkzeug. Das stärkste Werkzeug des Schamanen und die größte Kraft im Universum überhaupt ist die bedingungslose Liebe.